Art Tour 2023

Bewegtes Sightseeing

Ich liebe bewegtes Sightseeing – egal, ob per Boot oder Bus, sich einfach gemütlich durch die Gegend gondeln zu lassen und dabei viel zu sehen und zu erfahren, ohne hinterher alleine vom Laufen völlig erschöpft zu sein, herrlich! Am Samstag haben wir an der ART Tour teilgenommen. Eine – in unserem Fall vom wandelnden Knokke-Lexikon Sabine – geführte Tour im Citymobil (Golfcart als Bus für 24 Personen), die um 11 Uhr am Tourismus-Büro startet und drei Stunden dauert.

Foto: Kristina Jordan

Magritte-Fresken im Kasino

Erstes Highlight war die Besichtigung des Magritte-Saals im Kasino, der normalerweise nicht zugänglich ist. Das Kasino selbst ist in erschreckend desolatem Zustand – alleine am Geruch kann man erahnen, seit wann sich hier der Sanierungsbedarf staut. Aber das nur am Rande. 

Das Fresko „Die verwunschene Gegend“ des belgischen Künstlers René Magritte von 1953 in der Rotunde des Casinos ist wirklich beeindruckend. Man kann sich sehr gut vorstellen, was für einen besonderen Rahmen dieser Raum Veranstaltungen gegeben hat – vor allem, als der zu Zeiten der Erbauung des Kasinos 1952 größte Kronleuchter der Welt noch dort hing. Dieser ziert heute den Veranstaltungsbereich. Das insgesamt 72 Meter breite Fresko wurde übrigens nicht von Magritte selbst an die Wand gebracht, sondern von zahlreichen Anstreichern aus Knokke – die Vorlagen wurden an die Wände projiziert und dann nachgemalt.

Foto: Kristina Jordan

Jones Gallery

Das nächste Vergnügen war, in der Jones Gallery am Zeedijk Sylvia Jones kennenzulernen. Sie präsentierte auf überaus charmante und unterhaltsame Weise die Werke ihres Mannes, Tom D. Jones – Knokkes wohl bekanntestem Fotografen und Belgiens einzigem Hasselblad-Master. Auf dem Foto oben sehen Sie das majestätische Portrait eines Löwen aus seiner Serie „Ephemeral Life“.

Der Name Jones ist in Knokke kein unbekannter: Sylvias Vater Danny gründete zusammen mit seinem Bruder Freddy zu Ehren ihres Vaters Dennis (einem britische Normandie-Veteranen, der der Liebe Wege nach Knokke zog) das Museum for Freedom in Ramskapelle.

Nach der Heirat mit Sylvia nahm Tom Devinck ihren Namen an, fügte aber, um Verwechslungen mit Mr. Sexbomb zu vermeiden, das D. als Mittelnamen ein. Sylvia Jones ist selbst eine fabelhafte Fotografin, ihr wurde die Begeisterung für Fotografie sozusagen in die Wiege gelegt: Foto Jones, das ehemalige Geschäft ihres Vaters an der Lippenslaan, ist in Knokke heute noch ein Begriff. 

Foto: Kristina Jordan

Restaurant Dunas

Was diesen Ausflug besonders angenehm macht: Es gibt zwischendurch Erfrischungen! Und zwar nicht irgendwas Abgestandenes mit ner Tüte Knabberzeug auf die Hand für unterwegs, sondern einen Zwischenstopp im Dunas am Zeedijk in Duinbergen. Ein köstlicher Aperitif mit zwei köstlichen Probiertellern aus der Küche von Fran Mertens (ehemals Cuiness,33), serviert im stylischen Ambiente, macht sofort Lust auf mehr.

Die ART Tour findet statt vom 15. Juni bis 9. September 2023.
Tickets und weitere Infos gibt es bei Tourismus Knokke-Heist.  

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Restaurant de Oesterput

Hummer ist König in Blankenberge

Bilder sagen mehr als Worte: Der Hummer sah so gut aus, dass alle sofort angefangen haben zu essen und keiner ein würdiges „Vorher“-Foto gemacht hat. Deshalb an dieser Stelle (fast) nur abgefressene Teller und glückliche Gesichter …

Dass Hummer, Austern und Fisch im Oesterput fangfrisch auf den Tisch kommen, hat Tradition: Das Restaurant wurde 1888 neben dem Fischgroßhandel von Pieter Devriendt eröffnet, der von Blankenberge aus das ganze Land belieferte und als erster einen Austernbrunnen betrieb. Den Großhandel gibt es nicht mehr, aber das Oesterput ist immer noch im Familienbesitz: Piet Devriendt serviert in der vierten Generation – der Tradition treu geblieben – Meeresgetier der ersten Güteklasse.

Die Terrasse neben dem Jachthafen ist bei schönem Wetter ein Traum und der Service verliert selbst beim größten Andrang weder Nerven noch Überblick. Die beste Nachricht: Seit letztem Jahr kann man einen Tisch reservieren. Heißt, man macht den Ausflug nach Blankenberge keinesfalls umsonst.

Fotos: Kristina Jordan

Restaurant de Oesterput * Wenduinse Steenweg 16 * 8370 Blankenberge * Telefon +32 50 41 10 35
www.oesterput.com
Geöffnet Mittwoch bis Sonntag von 12.00 bis 13.30 Uhr und von 18.00 bis 20.30 Uhr

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Restaurant `t Werftje

Ein ganz normaler Sonntagnachmittag …

Das `t Werftje ist im Sommmer einer meiner Lieblingsplätze. Im Hafen von Zeebrügge, hinter einer eher unscheinbaren Fassade, verbirgt sich dieser zauberhafte Ort. Die Terrasse ist eine Mischung aus Fischerkneipe und Ibiza – die Speisekarte Seafood und typisch belgische Gerichte (himmlische Garnaalkrokettjes!), das Ambiente eher Richtung sonniger Süden –  stylisch, fröhlich, mit guter Musik und lustigen Leuten. Einziger Hasenfuß: Keine Reservierung und zu den Stoßzeiten ist die Schlange vor Tür lang. Aber das Warten lohnt sich auf jeden Fall, oder man geht halt zu eher ungewöhnlichen Essenzeiten hin.

Auch bei unsommerlichem Wetter ist das älteste Lokal von Zeebrügge einen Ausflug wert, denn das Interieur ist (trotz einer Generalüberholung 2015) seit 1905 so gut wie unverändert.

Update: Das ‚t Werftje hatte am 9. März 2025 seinen letzten Tag am Werfkai. Das Gebäude muss dem Ausbau des Hafens weichen. Ab 16. März 2025 findet man das neue `t Werftje am Omookaai 8‘

Foto: Charlotte Lauwers

Fischrestaurant und Bar `t Werftje * Werfkaai 29 * 8380 Zeebrügge * Telefon +32 497 55 30 10
www.twerftje.be
Geöffnet Donnerstag bis Montag 11.00 bis 1.00 Uhr

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Brasserie Falstaff

Brasserie zum Wohlfühlen

Das Falstaff am Ende der Lippenslaan ist einer meiner Lieblingsläden, wenn man ohne großes Getöse einen Wein trinken und etwas essen möchte. Oder, wie es die Bewohner von Knokke gerne tun, sich auf ein „Spaghettitje“ zu verabreden, wobei hier immer Spaghetti Bolognese gemeint sind.

Drinnen wie draußen (Veranda und Terrasse, also für jede Wetterlage geeignet) ist die Atmospähre entspannt, der Besitzer ist wahnsinnig charmant und lustig und es gibt natürlich immer was zu Gucken, weil man sozusagen direkt auf dem Bürgersteig der Lippenslaan sitzt.

Die Speisekarte vereint das Beste aus der belgischen und französischen Brasserie-Küche zu moderaten Preisen: Flasche Wein ab 29 €, Spaghetti Bolognaise 18 €, Steak 32 €. Auf der wechselnden Tageskarte findet sich manchmal eine Piccata Milanese – dringende Empfehlung.

Fotos: Kristina Jordan

Falstaff Knokke * Lippenslaan 383 * 8300 Knokke-Heist * Telefon +32 50 61 10 46
www.falstaff-knokke.be
Im Juli und August täglich von 11.30 bis 22.00 Uhr, in der Nebensaison Dienstag und Mittwoch geschlossen.

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Bistro Chou

Steak frites und gute Laune

Etwas Abseits der üblichen Wege findet man ziemlich weit hinten auf der Smedenstraat dieses liebe Bistro. Und es ist genau so, wie es sein sollte: Kleine Karte, aber alles was drauf steht, ist ebenfalls so, wie es sein sollte. Die Preise sind moderat. Das Biefstuk mit Fritjes ist perfekt, dazu ein kleiner Salat. Bei schönem Wetter auf der Terrasse an der Straße serviert, an Tischen mit rot-weiß karierten Tischdecken auf Tellern aus Omas Schrank – was will man mehr?

Das hat sich mittlerweile über die Nachbarschaft hinaus rumgesprochen, deshalb auch hier besser reservieren. Hat aber auch den Vorteil, dass im Bistro Chou immer gute Stimmung ist. Und man sieht hier gerne mal das ein oder andere bekannte Gesicht von anderen Restaurant-Inhabern oder Köchen, und das ist wohl das größte Qualitätsmerkmal. Uneingeschränkte Empfehlung.

Bistro Chou * Smedenstraat 119 * 8300 Knokke-Heist * Telefon +32 50 65 84 24
Täglich ab 18.30 Uhr, Mittwoch und Donnerstag geschlossen.

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