Tentuinstelling 2025

Kunst in Nachbars Garten

Alle drei Jahre findet in Knokke die Tentuinstelling statt – eine Kunstroute durch Open-Air Galerien. Und das ist wirklich eine ganz fabelhafte Veranstaltung! Mit den Tickets bekommt man einen Katalog und einen Routenplan, den man mit dem Fahrrad abfährt (oder für ganz Ambitionierte zu Fuß abläuft, es sind insgesamt 20 km Wegstecke). Und dann landet man an ganz außergewöhnlichen Orten: In privaten Gärten, auf dem parkartigen Gelände eines Landschaftsgärtners (Nr. 13, keinesfalls auslassen), im Außenbereich des Kulturzentrums, des Krankenhauses AZ Zeno, im alten Pfarrhaus Sint Niklaas in Westkapelle oder in der Kunstakademie Maak.

An den 15 Stationen werden insgesamt über 400 Kunstwerke von 66 zeitgenössischen Künstlern (größtenteils aus Belgien, die fast alle persönlich anwesend sind) gezeigt, und können natürlich auch erworben werden. An einigen Stationen gibt es Getränke und Snacks, an anderen wird man von einem Foodtruck rundum versorgt und genießt sein Broodje bei einem Glas Wein in einem improvisierten, sehr idyllischen Biergarten. Im Bistro des AZ Zeno kann man im Anschluss zwischen 18 und 20 Uhr zum demokratischen Preis von 20 € das Tentuinstelling-Menü genießen.

Neben der beindruckenden Vielfalt von Kunstwerken und den ungewöhnlichen Ausstellungsorten macht vor allem das private Engagement der „Galeristen“ die Tentuinstelling so besonders. Man ist sozusagen bei fremden Menschen zu Hause eingeladen, wird freundlich begrüßt, unterhält sich, wenn es sich ergibt – und erfährt am Rande, wie es bei den Einwohnern von Knokke so hinter den Hecken aussieht. Die privaten Aussteller werden von lokalen sozio-kulturellen Vereinigungen wie Rotary, Lions, Kiwanis oder Soroptimist unterstützt, deren Projekten wiederum ein Teil der Verkaufspreise der Kunstwerke zugute kommt. So schließt sich der Kreis und macht die Tentuinstelling zu einer mehr als runden Veranstaltung, deren ganz eigene Atmosphäre man auf keinen Fall verpassen sollte.

Fotos: Kristina Jordan

Die Tentuinstelling findet an zwei Wochenenden statt – Christi Himmelfahrt und Pfingsten,
also noch am 7., 8. und 9. Juni 2025 von 10 bis 18 Uhr.
Die Tickets mit Routenplan und Katalog gibt es im Tourismusbüro, Zeedijk 660, und im Cultuurcentrum Scharpoord, Maxim Willemspaad 1. Sie kosten 15 € pro Person und sind an allen Tagen gültig, d.h. man kann sich die Route auch aufteilen.
Weitere Infos finden Sie hier.

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Panamarenko’s Zoo an Zee

Verrückte Fluggeräte

Anlässlich seines 85. Geburtstages feiert Knokke einen der bekanntesten belgischen Gegenwartskünstler mit einer großen Werkschau im Cultuurcentrum Scharpoord. Panamarenko (1940-2019) ist irgendetwas schwer einzuordnendes zwischen Künstler, Visionär, Poet, Ingenieur und Erfinder. Sein Hauptthema sind Fluggeräte, inspiriert durch sein frühe Faszination für Vögel. Erklärte Absicht war es, ein voll funktionsfähiges Fluggerät herzustellen. Auf dem Weg dorthin erschuf er allerlei verrückte meachanische Objekte, die der Schwerkraft trotzen – zu Lande, zu Wasser oder in der Luft – von denen es aber keines je schaffte, zu fliegen.

Sein größtes Werk „Wuivende Krabben“ (2011) ist eines der Wahrzeichen von Knokke: Eine Insallation aus drei schwimmenden Edelstahl-Inseln, auf denen sich sechs rote Krebse mit geöffneten Scheren im Zegemeer im Wind wiegen. Sozusagen ein technisches Wasserballett, besonders gut zu bewundern von der Terrasse des La Reserve. Die Pläne dazu sind in der Ausstellung zu sehen.

Seine internationale Karriere begann tatsächlich in Deutschland. 1968 präsentierte er auf Einladung von Joseph Beuys sein „Flugzeug“ in der Düsseldorfer Kunstakademie und stellte 1972 erstmals auf der Dokumenta in Kassel aus.

Die Ausstellung im Clutuurcentrum Scharpoord ist nur ein Teil der Geburtstagsfestspiele, die Knokke zu Ehren Panamerenkos veranstaltet. Auch die diesjährige ArtTour widmet sich ausschließlich seinem Schaffen.

Fotos: Kristina Jordan

Die Ausstellung ist bis zum 24. August 2025 im Cultuurcentrum Scharpoord, Maxim Willemspaad 1, 8300 Knokke-Heist, zu sehen.
Die Öffnungszeiten finden Sie hier, weitere Infos hier

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Meesterwerken van de Zee

Knokke in Öl auf Leinwand

Vom Atelier an die Küste … Theo van Rysselberghe (1862-1926), einer der bedeutendsten flämischen Vertreter des Neo-Impressionismus aus Gent, fand nur Superlative für das besondere Licht an der Küste. Er begeisterte viele seiner Maler-Kollegen für Knokke, um „en Plan air“ das Leben am Meer auf Leinwand festzuhalten.

Die temporärer Ausstellung  „Meisterwerken van de Zee“ im HEY Museum in Heist zeigt die reiche 140-jährige Kunstgeschichte von Knokke und Heist mit Werken, in denen das Leben an der Küste das Hauptmotiv ist – liebevoll kuratiert von Danny Lannoy, dem kulturellen Gedächtnis von Knokke. Jedes Kunstwerk erzählt seine eigene Geschichte über das Meer, die tapferen Fischer und die fröhlichen Badegäste, die seit eineinhalb Jahrhunderten zum Leben in diesem schönen Badeort gehören.

Jeden Sonntag um 10 Uhr ist eine kostenlose Führung in der Eintrittskarte enthalten. Anmeldungen sind bis zum Vortag um 15 Uhr unter hey@knokke-heist.be oder Telefon +32 50 53 07 30 möglich.

Fotos: Kristina Jordan

Die Ausstellung ist noch bis zum 1. Juni 2025 im Hey Museum, Pannenstraat 138, 8300 Knokke-Heist, zu sehen.
Mittwoch bis Sonntag geöffnet von 10 bis 17 Uhr.
Weitere Infos und Tickets gibt es hier

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Restaurant Carcasse

Fleischgenuss neu definiert

Und dann kommt einer, der kann’s halt noch besser … In diesem Fall Timon Michiels (26), Chef des Carcasse, der mit nur 24 Jahren dem Mutterhaus in Koksijde zum Stern verholfen hat, das 2024 zum fünftbesten Steakrestaurant der Welt gekürt wurde. Seit das Carcasse in Knokke im Juni diesen Jahres eröffnet hat, muss man echt schnell sein, um einen Tisch zu bekommen. Warum, findet man bei seinem ersten Besuch schnell heraus.

Schon das Ambiente ist außergewöhnlich: Entspannt, mit Liebe zum Detail, ist der Gastraum eine Mischung aus stylischem Restaurant, Küche und Metzgerei, mit einem gläsernen Reifeschrank für das Premium-Fleisch der Metzgerei Dierendonck als Mittelpunkt. Die Tische sind bestes Beispiel dafür, warum Corporate Design Sinn macht. Nettes Gimmick: Die Steakmesser stecken nicht im Schwein, sondern im Tisch. Und um größere Sauereien zu vermeiden, gibt es statt Servietten Küchenhandtücher im klassichen Design. Kleine Dinge, die dem großen Ganzen das gewisse Etwas geben …

Die Vorspeisen sind mehrheitlich Klassiker, neu interpretiert – Carpaccio von der Zunge, Weißwurst auf Granola, gerösteter Markknochen mit Panko-Kruste, hangeschnittenes Tartar mit einer leichten Schärfe. Alles schon sehr, sehr besonders. Danach kommt man dann zum Wesentlichen: dem Fleisch.

Wir haben für vier Personen zwei Cote à l’os bestellt, auf Empfehlung einmal das junge und einmal die Dry-Aged-Variante. Dazu gibt es keine Fritjes (was zum Konzept gehört und laut Michiels vor allem in Knokke des Öfteren zu Diskussionen führt), sondern eine Auswahl Beilagen – Kartoffelpüree (wie sich später herausstellt auch mit flüssigem Mark verfeinert, was sehr, sehr viel Sinn macht) mit Crème fraiche, Chutney nach Art de Hauses und eine Auswahl fein zubereiteter Gemüschen.

Die Superlative, die mir zum Fleisch einfallen, würden die Sache nur unglaubwürdig machen. Deshalb halte ich es mal sachlich: Was das Cote à l’os im Carcasse so besonders macht, erschließt sich beim Essen nicht wirklich. Das einzige, was augenfällig ist, ist dass es so schön glänzt, was man alleine mit Butter so nicht hinbekommt. Auf Nachfrage erklärt uns Michiels, dass das Fleisch mit einer Infusion aus geschmolzenem Knochenmark (Knoblauch, Zwiebeln und Kräuter werden beim Schmelzen hinzugegeben und anschließen wieder herausgefiltert) und Butter übergossen wird. Wie gesagt, man schmeckt es nicht wirklich heraus, sondern stellt nur beseelt fest, dass das Fleisch einfach nur ganz besonders köstlich schmeckt.

Nach diesem Hochgenuss möchte man eigentlich gar nichts anderes mehr auf seine Zunge lassen. Trotzdem konnten wir nicht widerstehen und haben zum Dessert dann doch noch die Crepes Suzette bestellt (weil es mein Lieblingsnachtisch ist und nur noch so selten auf der Karte steht) und haben es nicht bereut – im Gegenteil.

Die letzten vier Stücke Cote à l’os haben wir echt nicht mehr geschafft und haben sie, hübsch verpackt, mitgenommen, um sie am nächsten Tag kalt zu snacken. Mein Gesichtsausdruck dazu sagt eigentlich alles …

Fotos: Kristina Jordan

Carcasse * Oosthoekplein 1 * 8300 Knokke-Heist * Telefon: +32 50 89 76 76
www.carcasse.be
Geöffnet Donnerstag bis Montag von 12 bis 14 Uhr und 19 bis 21 Uhr. Reservierung erforderlich!

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Bistro Henriette

Neuer Lieblingsplatz

Das nächste Mal, wenn Sie nach Sluis fahren, richten Sie doch einfach mal Ihren Blick direkt nach dem Kreisverkehr nach rechts: Dort sehen Sie nämlich das Bistro Henriette. Was von der Straßenseite eher unauffällig anmutet, ist ein ganz fantastisches Restaurant. Stilvoll eingerichtet, mit halb offener und offener Terrasse mit romantischem Blick in den Garten und über die Polder. Erstaunlich, was für eine besondere Stimmung eine einfache Lichterkette so zaubern kann …

Zaubern tut auch der Koch, nämlich Köstliches aus der regionalen Küche auf den Teller: Fisch, Fleisch, Garnaalkroketjes (mit frittierter Petersilie!) – alles uneingeschränkt zu empfehlen. Und das Allerbeste: Es gibt ein Sommermenü mit drei Gängen für schlanke 55 € und der Service ist ausgezeichnet.

Was das Ambiente so besonders macht, ist nicht nur der Enthusiasmus der Gastgeber (die Inhaber sind eine in Knokke sehr bekannte, alteingesessene Gastronomenfamilie, deren Kinder den Laden führen), das stimmige Konzept und das angenehme Publikum, sondern auch die Musik: Keine 0815-Spotify-Playlist mit verjazzten 80s Covern, sondern eine von den musikafinen Jungs persönlich zusammengestellte Liste mit vielen angenehmen Überraschungen. Oder wann haben Sie zuletzt „Where Do You go (My Lovely)“ von Peter Sarstedt im öffentlichen Raum gehört? Sie merken, ich bin BEGEISTERT und spreche eine dringende Empfehlung aus!

Fotos: Kristina Jordan

Bistro Henriette * Sluisstraat 68 * 8300 Knokke-Heist * Telefon: +32 50 666 914
www.henriette68.be
Geöffnet Donnerstag bis Montag von 12 bis 14 Uhr und 18 bis 21.30 Uhr. Reservierung empfohlen!

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HEY Museum

Geschichte zum Anfassen

In Heist hat am Wochenende das HEY Museum eröffnet – und poliert das angestaubte Image eines Heimatmuseums nach allen Regeln der Kunst auf.

In verschiedenen Räumen kann man hier die Geschichte des Fischerdorfs Heist und die Entwicklung Knokkes von der Künstler-Enklave zum prominenten Seebad erleben. Das Museum befindet sich im ehemaligen Schulgebäude von Heist. Jetzt kann man in den liebevoll restaurierten Klassenräumen die Geschichte der Seefahrt entdecken. Und lernt, wie die Lehrer früher unterichtet haben.

In der Halle führt eine 360 Grad Projektion durch die Entwicklung von Knokke und Heist, an einer elf Meter langen Panorama-Wand kann man die georaphische und historische Entwicklung der beiden Städte interaktiv nachvollziehen. Wirklich spannend. Nicht nur inhaltlich, sondern auch die Technik, mit der hier Geschichte erlebbar gemacht wird. Auf dem Boden befindet sich eine Art Landkarte, die man mit diesen weißen Geräten (s. Foto) abfährt. Anhand von Filmen auf den Monitoren und über Kopfhörer werden Geschichten zu den entsprechenden Orten erzählt.

Im Nachbargebäude findet man den Pavillion mit Blick auf die touristischen Highlights, die Knokke-Heist zu einem so beliebten Reiseziel gemacht haben. Filme, Worte, Bilder und Objekte lassen einen zurück in die Vergangenheit reisen. Ein wirklich lohnenswerter Ausflug, um auf spannende und innovative Weise viel über die Historie und die Zukunft von Knokke-Heist zu lernen.

Fotos: Kristina Jordan

HEY Museum * Pannenstraat 138 * 8301 Knokke-Heist
Geöffnet Mittwoch bis Sonntag und an Feiertagen von 10 bis 17 Uhr, in den flämischen Schulferien täglich.
hey.knokke-heist.be

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James Ensor – Inspired By Light

Bewegte Kunstgeschichte

Wenn Bilder durch moderne Projektionstechniken, handgefertigte Animationen und Künstliche Intelligenz lebendig werden …

In der Dominicanankerk in Oostende gibt es eine – wie soll man es nennen –  Kunstshow?, die man unbedingt gesehen haben muss. Die Fenster der Kirche dienen als Projektionsfläche, auf der in einzigartiger Weise animiert, das Leben von James Ensor und seine Werke gezeigt werden. Was die Sache so faszinierend macht, ist daß die Bilder in ihre Einzelteile zerlegt und animiert wurden. Dazu erzält eine Stimmme aus dem Off die Geschichte Ensors. (Auf Niederländisch, aber das macht nichts. Was man nicht versteht, kann man hinterher nachlesen.) Dabei liegt man gemütlich in einem Liegestuhl oder sitzt auf einer Bank und kommt ehrlich gesagt aus dem Staunen nicht mehr raus. Erstens, weil es so unheimlich gut gemacht ist. Zweitens, weil die Geschichte von James Ensor, seinem Leben und seinem Werk wirklich spannend ist.

Pionier an der Nordsee

Für alle, die auch noch nie von ihm gehört haben (hüstel), ein kurzer Exkurs: James Ensor (1860–1949) war ein belgischer Maler, Grafiker und Zeichner. Teile seines Werks lassen sich als Vorgriff auf den Impressionismuss und Surrealismus verstehen, was ihn zu einer Schlüsselfigur der modernen Kunstgeschichte macht. Ensor – ein Oostender mit Leib und Seele – ließ sich nicht einfach in eine Schublade stecken. Seine Kunst ist voll Humor und Satire, mit einer Vorliebe für das Groteske.

Karnevalsmasken haben einen wichtigen Platz in seinem Oeuvre – Ensor wuchs im Souvenirladen seiner Eltern in Oostende auf, wo auch Masken verkauft wurden. Auch die Figur des Todes ist eine Konstante in seiner Malerei, ebenso wie seine latente Abneigung gegen die Bourgeoisie und etablierte Werte, obwohl er später selbst zum Baron ernannt wurde.

Oostende spielt in Ensors Welt eine wichtige Rolle. Die vielen Farbschattierungen des Meeres forderten ihn während seiner gesamten Karriere heraus. Auch die Stadt selbst ist untrennbar mit ihm verbunden. Er wurde dort geboren und lebte dort quasi sein ganzes Leben. Während seiner 70-jährigen Karriere schuf er rund 850 Gemälde.

Etliche Werke aus seinem reichhaltigen Oeuvre fanden ihren Weg in die größten Museen der Welt. Allerdings besitzt das Königliche Museum für Schöne Künste Antwerpen die weltweit größte Ensor-Sammlung.

Falls Sie bei Ihrem Besuch in Oostende auf den Geschmack gekommen sind, kann man noch das Ensor Haus besuchen, ein einzigartiges Stück Kulturerbe mit einem wunderbaren Besucherzentrum. Auch das nahe gelegene Mu.ZEE wirft einen Blick auf sein Leben und Schaffen.

Quelle: Visitflanders
Fotos: Ensor Inspired By Light

Dominicanenkerk * Christinastraat 95 * 8400 Oostende
Tickets und weitere Infos: www.ensoroostende.be

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Koen Vanmechelen

Schräger Vogel

Das Kulturzentrum Scharpoord zeigt gerade die hochgelobte Ausstellung „Cosmopolitan Renaissance“ des Belgischen Künstlers Koen Vanmechelen.

Bekannt wurde er Ende der 90er Jahre, als er sein Cosmopolitan Chicken Project begann – die Erschaffung des vollkommen kosmopolitischen Huhns, indem man alle Hühnerrassen der Welt kreuzt. Kein Witz, sein erstes Huhn züchtete er als 5jähriger in seinem Kinderzimmer. Das Projekt ist mittlerweile in der 20. Generation angekommen und ist eine Metapher für die multikulturelle menschliche Gesellschaft.

Das Werk Vanmechelens ist eine Ode an die wunderschöne Vielfalt und Hybridität des Lebens: Jeder Organismus braucht einen anderen Organismus, um zu überleben. Genauso vielfältig sind auch seine Kunstwerke, die echt Spaß machen.

Fotos: Kristina Jordan

Die Ausstellung ist noch bis zum 15. Oktober 2022 im Cultuurcentrum Scharpoord,
Maxim Willemspaad 1, 8300 Knokke-Heist, zu sehen.
Weiter Infos gibt es hier

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Tom D. Jones

Bewegende Bilder

Man kann sogar die unterschiedliche Tropfen in der Mähne des Löwen erkennen: Die einen sind Blut, die anderen Wasser. So nah ist Tom D. Jones seinen Motiven. Portraits von freien, wilden Tiere, aufgenommen, als würden sie dem Hasselblad-Meister Modell sitzen. In ihrem natürlichen Lebensraum, in fast schon intimen Momenten festgehalten – ein Löwe kümmert sich, fast zärtlich, um einen verwundeten Artgenossen; eine Elefantenherde marschiert, das Junge schützend in ihrer Mitte; Giraffen aufgereiht wie lustige Comic-Figuren. Einzigartige Momentaufnahmen, die Tom D. Jones auf seinen Foto-Exkursionen durch Kenia in den letzten sechs Jahren eingefangen hat und die jetzt in der Austellung „True Wildlife“ im Cultuurcentrum Scharpoord zu sehen sind.

Obwohl jede Fotografie für sich selbst spricht, empfehle ich den Audio-Guide. Denn die Geschichten, die Jones zur Entstehung einiger Bilder den zu erzählen hat, sind mindesten genauso spannend. Auf seiner Website gibt es auch ein Making-of Video. Den Bildband zur Ausstellung gibt es auch in einer deutschen Ausgabe.

Tom D. Jones, geboren 1971, ist ein vielfach ausgezeichneter Fotograf aus Knokke und Belgiens einziger Hasselblad-Master.

Fotos: Mit freundlicher Genehmigung von Tom D. Jones

Die Ausstellung ist noch bis zum 12. November 2023 im Cultuurcentrum Scharpoord, Maxim Willemspaad 1, 8300 Knokke-Heist, zu sehen. Täglich geöffnet von 10 bis 18 Uhr, außer montags. Weitere Infos gibt es hier

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Hoeveslagerij Burggraeve

Entrecôte Kurt

Ich sage eins gleich vorweg: Fleisch ist mein Gemüse. Ja, ich weiß, das ist heutzutage weder politisch korrekt noch woke, ist mir aber herzlich egal. Was mir nicht egal ist, ist die Qualität. Und die ist immer verbunden mit den Bedingungen, unter denen die Tiere aufwachsen.

Wer diesbezüglich in Knokke auf Nummer Sicher gehen will, ist bei Kurt und Annelies Burggraeve in Ramskapelle sehr richtig. Alles, was in der hofeigenen Metzgerei über den Tresen geht, stammt aus eigener Aufzucht und ist hausgemacht. Das ist auch der Grund, warum das Geschäft nur von Freitag bis Sonntag geöffnet ist. Den Rest der Woche verbringt der Kurt mit seinem lieben Vieh.

Das Sortiment ist riesig, auch ohne Flank Steaks aus Argentinien und Lammrücken aus Neuseeland. Mein Favorit, neben Entrecôte, Bauernschinken und dem gebackenen Roastbeef, ist der Bouilliesalade – ein sämig-würziger Brotaufstrich aus dem, was beim Kochen von Rinderbrühe übrig bleibt. Kurz (vermutlich) Mayo untergerührt, mit Silberzwiebelchen und ein paar Alibi-Möhrenraspeln verfeinert, fertig, köstlich. Auch der Kartoffelsalat besteht die deutsche „Sachverständiger by nature“-Prüfung mit eins. Und nicht zu vergessen die Hühner! Auch deren Qualität ist überragend.

Da Burggraeve längst kein Geheimtipp mehr ist, lohnt es sich, das Bestellformular auf der Website zu nutzen. (Natürlich erst, nachdem man sich mit dem Sortiment vertraut gemacht hat, sonst könnte man womöglich irgendwas verpassen.) Während alle anderen bis auf den Vorplatz Schlange stehen, darf man direkt zur Kasse vorhuschen. Dort zahlt man übrigens so wenig, dass man immer denkt, es fehlt etwas oder jemand hat sich verrechnet.

Hoeveslagerij Burggraeve * Heistlaan 430 * 8301 Knokke-Heist (Ramskapelle) * Telefon +32 50 53 96 53
www.hoeveslagerij-burggraeve.be

Geöffnet Freitag und Samstag von 8.30 bis 18.30 Uhr, Sonntag von 8.30 bis 12.00 Uhr.

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