Koen Vanmechelen

Schräger Vogel

Das Kulturzentrum Scharpoord zeigt gerade die hochgelobte Ausstellung „Cosmopolitan Renaissance“ des Belgischen Künstlers Koen Vanmechelen.

Bekannt wurde er Ende der 90er Jahre, als er sein Cosmopolitan Chicken Project begann – die Erschaffung des vollkommen kosmopolitischen Huhns, indem man alle Hühnerrassen der Welt kreuzt. Kein Witz, sein erstes Huhn züchtete er als 5jähriger in seinem Kinderzimmer. Das Projekt ist mittlerweile in der 20. Generation angekommen und ist eine Metapher für die multikulturelle menschliche Gesellschaft.

Das Werk Vanmechelens ist eine Ode an die wunderschöne Vielfalt und Hybridität des Lebens: Jeder Organismus braucht einen anderen Organismus, um zu überleben. Genauso vielfältig sind auch seine Kunstwerke, die echt Spaß machen.

Fotos: Kristina Jordan

Die Ausstellung ist noch bis zum 15. Oktober 2022 im Cultuurcentrum Scharpoord,
Maxim Willemspaad 1, 8300 Knokke-Heist, zu sehen.
Weiter Infos gibt es hier

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Tom D. Jones

Bewegende Bilder

Man kann sogar die unterschiedliche Tropfen in der Mähne des Löwen erkennen: Die einen sind Blut, die anderen Wasser. So nah ist Tom D. Jones seinen Motiven. Portraits von freien, wilden Tiere, aufgenommen, als würden sie dem Hasselblad-Meister Modell sitzen. In ihrem natürlichen Lebensraum, in fast schon intimen Momenten festgehalten – ein Löwe kümmert sich, fast zärtlich, um einen verwundeten Artgenossen; eine Elefantenherde marschiert, das Junge schützend in ihrer Mitte; Giraffen aufgereiht wie lustige Comic-Figuren. Einzigartige Momentaufnahmen, die Tom D. Jones auf seinen Foto-Exkursionen durch Kenia in den letzten sechs Jahren eingefangen hat und die jetzt in der Austellung „True Wildlife“ im Cultuurcentrum Scharpoord zu sehen sind.

Obwohl jede Fotografie für sich selbst spricht, empfehle ich den Audio-Guide. Denn die Geschichten, die Jones zur Entstehung einiger Bilder den zu erzählen hat, sind mindesten genauso spannend. Auf seiner Website gibt es auch ein Making-of Video. Den Bildband zur Ausstellung gibt es auch in einer deutschen Ausgabe.

Tom D. Jones, geboren 1971, ist ein vielfach ausgezeichneter Fotograf aus Knokke und Belgiens einziger Hasselblad-Master.

Fotos: Mit freundlicher Genehmigung von Tom D. Jones

Die Ausstellung ist noch bis zum 12. November 2023 im Cultuurcentrum Scharpoord, Maxim Willemspaad 1, 8300 Knokke-Heist, zu sehen. Täglich geöffnet von 10 bis 18 Uhr, außer montags. Weitere Infos gibt es hier

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Art Tour 2023

Bewegtes Sightseeing

Ich liebe bewegtes Sightseeing – egal, ob per Boot oder Bus, sich einfach gemütlich durch die Gegend gondeln zu lassen und dabei viel zu sehen und zu erfahren, ohne hinterher alleine vom Laufen völlig erschöpft zu sein, herrlich! Am Samstag haben wir an der ART Tour teilgenommen. Eine – in unserem Fall vom wandelnden Knokke-Lexikon Sabine – geführte Tour im Citymobil (Golfcart als Bus für 24 Personen), die um 11 Uhr am Tourismus-Büro startet und drei Stunden dauert.

Foto: Kristina Jordan

Magritte-Fresken im Kasino

Erstes Highlight war die Besichtigung des Magritte-Saals im Kasino, der normalerweise nicht zugänglich ist. Das Kasino selbst ist in erschreckend desolatem Zustand – alleine am Geruch kann man erahnen, seit wann sich hier der Sanierungsbedarf staut. Aber das nur am Rande. 

Das Fresko „Die verwunschene Gegend“ des belgischen Künstlers René Magritte von 1953 in der Rotunde des Casinos ist wirklich beeindruckend. Man kann sich sehr gut vorstellen, was für einen besonderen Rahmen dieser Raum Veranstaltungen gegeben hat – vor allem, als der zu Zeiten der Erbauung des Kasinos 1952 größte Kronleuchter der Welt noch dort hing. Dieser ziert heute den Veranstaltungsbereich. Das insgesamt 72 Meter breite Fresko wurde übrigens nicht von Magritte selbst an die Wand gebracht, sondern von zahlreichen Anstreichern aus Knokke – die Vorlagen wurden an die Wände projiziert und dann nachgemalt.

Foto: Kristina Jordan

Jones Gallery

Das nächste Vergnügen war, in der Jones Gallery am Zeedijk Sylvia Jones kennenzulernen. Sie präsentierte auf überaus charmante und unterhaltsame Weise die Werke ihres Mannes, Tom D. Jones – Knokkes wohl bekanntestem Fotografen und Belgiens einzigem Hasselblad-Master. Auf dem Foto oben sehen Sie das majestätische Portrait eines Löwen aus seiner Serie „Ephemeral Life“.

Der Name Jones ist in Knokke kein unbekannter: Sylvias Vater Danny gründete zusammen mit seinem Bruder Freddy zu Ehren ihres Vaters Dennis (einem britische Normandie-Veteranen, der der Liebe Wege nach Knokke zog) das Museum for Freedom in Ramskapelle.

Nach der Heirat mit Sylvia nahm Tom Devinck ihren Namen an, fügte aber, um Verwechslungen mit Mr. Sexbomb zu vermeiden, das D. als Mittelnamen ein. Sylvia Jones ist selbst eine fabelhafte Fotografin, ihr wurde die Begeisterung für Fotografie sozusagen in die Wiege gelegt: Foto Jones, das ehemalige Geschäft ihres Vaters an der Lippenslaan, ist in Knokke heute noch ein Begriff. 

Foto: Kristina Jordan

Restaurant Dunas

Was diesen Ausflug besonders angenehm macht: Es gibt zwischendurch Erfrischungen! Und zwar nicht irgendwas Abgestandenes mit ner Tüte Knabberzeug auf die Hand für unterwegs, sondern einen Zwischenstopp im Dunas am Zeedijk in Duinbergen. Ein köstlicher Aperitif mit zwei köstlichen Probiertellern aus der Küche von Fran Mertens (ehemals Cuiness,33), serviert im stylischen Ambiente, macht sofort Lust auf mehr.

Die ART Tour findet statt vom 15. Juni bis 9. September 2023.
Tickets und weitere Infos gibt es bei Tourismus Knokke-Heist.  

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